Ruine der Burg Kollmitz

Auf einem steil abfallenden Felsen, von der Thaya in weiter Schleife umflossen, liegt ostwärts die Burgruine Kollmitz nahe dem Ort Raabs. Die zyklopischen Mauern mit zwei weiteren Rundtürmen sind die Reste einer der größten, einst weitläufigen, mittelalterlichen, bedeutendsten Burganlage Niederösterreichs. Der halbkreisförmige Torturm mit Spitzbogentor, der Hungerturm, der Bergfried und Reste eines zweigeschoßigen Wohngebäudes und verschiedener anderer Bauteile sind erhalten. Im Nordwesten erhebt sich die um 1450 gegen Jursik von Podiebrad erbaute, ca. 160 m lange sogenannte Böhmische Mauer die der Burg ca. 300 m vorgelagert ist.

Die Burg wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, im 14. Jahrhundert gab es ein Landgericht „im Stock und Galgen“. Sie wechselte öfter den Besitzer, bis sie 1411 Herrschaftssitz der Freiherrn von Hofkirchen wurde. Deren Herrschaft wurde 1620 beendet, als die Protestanten alle Besitzungen verloren. Die Burg war im Eigentum verschiedener Adelsgeschlechter, dann des Stiftes Geras und 1708 schließlich gelangte die Burg in den Besitz von Franz Anton von Quarient und Raal (manchmal auch Raall), Inhaber der Herrschaft Raabs, welche sie jedoch verfallen ließen.

Dass die Burg wegen der Dachsteuer aufgegeben wurde, ist eine Legende. Es gab nach 1708 einfach keine Verwendung mehr für die Gebäude, darum verfielen sie bzw. wurden sogar als Steinbruch genutzt!

Die Burg hatte eine Vorgängerin auf der anderen Talseite westlich von Kollmitzgraben, deren Standort kaum mehr zu erkennen ist. Vielleicht bezieht sich die Nennung Cholmuncze aus dem Jahr 1319 auf sie. Genau in diesem Jahr wurde aber auch der Bergfried der neuen Burg Kollmitz fertiggestellt (dendrochronologisch datiert!).

Eine Übersicht über die gesamte Burganlage bietet die die Thaya entlang führende Talstraße, von der aus die Ruine eine Weiterbildung der gewachsenen Felsformation darzustellen scheint.

Die beiden ehemaligen Burgräume im Wirtschaftstrakt in der Vorburg rechts vom Eingang wurden als Museum adaptiert. Etwa 200 Exponate sind hier ausgestellt über die Burggeschichte und diverse Funde, sowie eine Dokumentation über das Leben und Werk des Topographen Georg Matthäus Vischer.

Die Jausenstation ist von Mai bis Oktober bei Schönwetter täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, in den Sommermonaten bis 18 Uhr.

Bei Interesse oder Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Martina Rieder, Tel.:+43 02846 7415, Handy 0664 4615881 oder Email an martina.rieder1@gmx.at.

Führungen:
Nach Voranmeldung bei der Stadtgemeinde Raabs, Tel:02846 365
oder
Verein zur Erhaltung der Burgruine Kollmitz:
Mag. Erich Kerschbaumer, Hauptplatz 6, A-3820 Raabs, Tel.:+43 2846 7685 oder Email an verein@kollmitz.at

Fähigkeiten

Gepostet am

22. Dezember 2016