LÄNDLICHE DENKMÄLER

VENKOVSKÉ PAMÁTKY

Marktgemeinde Thaya – Hauptplatz

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Aufschwung des Marktes Thaya: Die Schweinebarone

Im 19. Jahrhundert erlebte der Markt durch den monarchieweiten Schweinehandel als Heimstatt der so genannten „Schweinebarone“ eine Blütezeit. Die Händler kauften große Schweineherden im Südosten der Monarchie, ließen sie in wochenlangen Märschen bis in das Waldviertel treiben und verkauften die Tiere weiter nach Böhmen, Mähren und ins Mühlviertel. Vom Reichtum der Schweinehändler zeugen zahlreiche Häuser mit historistischen Fassaden sowie die prunkvollen Grabsteine auf dem Friedhof. Sie ließen ihre Söhne studieren und ihre Töchter waren bei Heiratswerbern „als gute Partie“ sehr begehrt. Das Museum von Thaya zeigt Fotos, Urkunden, Schreiben und Werkzeuge der „Schweinebarone“. Dieses ist im ältesten Gebäude von Thaya, einem ehemaligen befestigten Zehenthof des Klosters St. Georgen / Stiftes Herzogenburg, untergebracht. Mit einem Tierseuchengesetz zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dieser Form des Tierhandels und damit auch der Blütezeit Thayas ein Ende gesetzt.